(vor einer Woche beim Entrümpeln gefunden)
Noch nicht bin ich mir im Klaren darüber, ob
dies jemals in meinen aufregenden Blog überführt wird–ach ja, dazu müsste es ja
englisch sein–oder gar mein Tagebuch zieren darf.
Noch weiß ich nicht, ob der Kugelschreiber von
der Highland-Farm länger hält, als noch diese Zeile.
Noch weiß ich auch nicht, ob ich jemals wieder
an einem Poetry Slam teilnehmen werde.
Ich weiß nur, dass das Weizenbier, das vor mir
steht, ganz gut schmeckt, während mein Hund alleine zu Hause ist und meine
Freundin sich irgendwo massieren lässt.
Anstatt zu meditieren, was ja auch immer eine
Option ist, versuche ich mir die Dinge von der Leber zu schreiben. Also doch
ein Tagebucheintrag?
Nun, Ich könnte auch von Bruno Latours
Akteur-Netzwerk-Theorie schreiben, oder von Erving Goffmans Rollentheorie: viel
besser noch, von den vielen Büchern die ich noch lesen, und verstehen will.
Nur Finnegan’s Wake und irgendeine triviale
Autobiografie habe ich bisher aufgegeben. Vielleicht kommt auch bald meinen
Cheeseburger und dann ist das alles vorbei.
Es ist auch zu dunkel hier, um zu lesen.
Deshalb schreibe ich auch. Und aus Langeweile, obwohl mir gar nicht langweilig
sein dürfte, bei alldem, was ist zu tun habe und hätte.
So sollte ich mich einfach gehen lassen, mich dem
Tao übergeben anstatt mich zu übergeben.
Der Stift hält erstaunlicherweise noch immer,
was mich sogar dazu veranlasst, eine neue Seite anzufangen.
Viel lieber würde ich über nicht triviale
Dinge schreiben. Aber ist nicht ohnehin schon alles gesagt, oder gibt es
vielleicht nur triviale Dinge, oder gar keine trivialen Dinge.
Vielleicht werde ich das mal auf den Computer
tippen. Damit es wenigstens der virtuellen Welt erhalten bleibt.
Das Weißbier schmeckt wirklich gut. Außerdem
sitze ich neben dem Damenklo, was den Vorteil hat, dass auch alle Damen mal bei
mir vorbeikommen. Das sollte mir zwar eigentlich egal sein, ist es aber nicht.
Zwischen den Polen der absoluten Geilheit und
der unendlichen Impotenz lebt es sich besser als man denkt. Wo kann man denn so
etwas, und auch die Angst vor dem Wahnsinn, noch artikulieren?
Im Blog wohl nicht, der ist ja auf Englisch
und stellt irgendwie die öffentliche Person eines verschrobenen Intellektuellen
dar.
Das Tagebuch ist auch nicht optimal, denn das
liest die Freundin. Bleibt nur dieses Heft. Kein Tagebuch ein Stundenheft. Ha
ha. Ja genau.
Nun zögere ich zum ersten Mal, wie es denn
weitergeht. Vielleicht werden das ja meine „Confessiones“, so in ein Heftlein
gekritzelt. Posthum entdeckt, eine Sensation für Forscher. Ha ha. Ich muss
wieder lachen.
Das ist wirklich fast so gut wie Meditation.
Ungezwungener. Mein Cheeseburger ist da
und riecht danach, gegessen werden zu wollen. Bis später Stundenheft.