Tuesday, 23 February 2016

21, Max, Lügen, Paschen, Lügenpaschen (german)

Das Spiel, das wir an jenem Abend spielten nennt sich Lügen, Paschen, Lügenpaschen oder einfach Mäx. Man brauch dazu einen Würfelbecher, oder auch eine große Kaffeetasse und einen Bierdeckel oder einen ähnlich gearteten Untersatz, sowie zwei normale Würfel. Man würfelt und sieht nach was man gewürfelt hat, ohne dass der reihum nächste sieht was man unter dem Becher hat. Dabei gibt es folgende Würfelresultate: Die normalen Zahlen von 31 bis 65 ergeben sich aus der höheren Würfelzahl als Zehner- und der niedrigeren Augenzahl als Einerstelle. Höher als diese einfachen Zahlen ist der sogenannte Pasch, bestehend aus zwei gleichen Augenzahlen, also ein Einer-Pasch bei zwei Einsern, ein Zweierpasch bei zwei Zweiern und so fort. Da wäre also das höchste der Sechserpasch, gäbe es da nicht noch das Mäxchen, die 21.
Man kann nun die Wahrheit sagen oder einfach lügen. Wichtig ist dabei nur, dass man eine höhere Zahl sagt als der vorherige Spieler. Nur wenn man die Runde beginnt kann man mit irgendeiner Zahl anfangen. Der nächste Spieler kann nun das gesagte glauben, und versuchen selbst eine höhere Zahl zu würfeln (oder zu erfinden) oder aber den Becher aufdecken. Ist die Augenzahl mindestens so hoch wie angekündigt, bekommt derjenige, der nachschaut einen Strafpunkt, Strafschnaps oder ein Leben abgezogen. Ist die Augenzahl niedriger als gefordert trifft dieses Schicksal den Spieler, der die Zahl angesagt hat.
Glaubt man nun das gesagte, und versucht man höher zu Würfeln, darf man einmal nachschauen und kann gleich etwas sagen, oder aber dem Glück vertrauen und noch einmal ohne Reinschauen würfeln.
In fortgeschrittenen Runden ist es auch üblich niedriger anzusagen als man gewürfelt hat (aber natürlich höher als der Vorgänger, es sei denn man beginnt). Das hat den Sinn, dass der nächste um eine Zahl höher sagen kann und den Becher einfach weiter gibt, so dass es vielleicht den Spieler nach ihm, oder gar den übernächsten trifft.
Eine Sonderregel gibt es noch für das Mäxchen. Das zählt nämlich doppelt, sobald aufgedeckt wird. Man kann das Mäxchen mit einem Strafpunkt, ohne reinschauen einfach annehmen und von vorne anfangen. Schaut man aber hinein und es ist wirklich eine 21 im Becher, dann bekommt man zwei Strafpunkte. Das gleiche gilt für den der das Mäxchen angesagt hat, falls dieser beim Lügen erwischt wird.

Das sind alle Regeln, die man für dieses Spiel wissen muss. Meistens erfolgte das Lernen beim Spielen selbst, also „learning by doing“. Manchmal erklärten wir die vollständigen Regeln auch erst am nächsten Tag.

(Auszug aus: Der perfekte Linksschwung [forthcoming])

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