Thursday, 23 August 2012

Ed Regis What is life? (german)

Ed Regis

What is Life? Investigating the Nature of Life in the Age of Synthetic Biology
2008
Oxford University Press


Das Buch liefert eine spannende Reise durch die Geschichte des Lebensbegriffes und die modernen Herausforderungen an diesen, wie Synthetische Biologie, Protozellenforschung und die Suche nach extraterrestrischem Leben.
Die Geschichte beginnt mit den Protagonisten der Protozellenforschung, des sogenannten „bottom-up“ Zugangs zur Erschaffung künstlichen Lebens, bzw. einer künstlichen Zelle wie etwa Norman Packard und Steen Rasmussen.
Es folgt ein Rückblick auf Erwin Schrödingers Standardwerk: What is life? aus dem Jahr 1944, das zum einen den Mythos des Lebens aus physikalischem Blickwinkel entzauberte, andererseits aber viel Fragen offen ließ. Im Zentrum des Werkes Schrödingers steht der Begriff der Negentropie, oder negativen Entropie, der Lebewesen, was nichts anderes Bedeutet als Ordnung.
Regis erzählt nun die Geschichte der Entdeckung der DNA, die bis ins Jahr 1869 reicht, als sie von Friedrich Miescher aus dem Eiter von Wundverbänden aus dem Krankenhaus isoliert wurde. 1953 publizierten Watson und Crick ihre Entdeckung der Struktur der DNA. Der genetische Code wurde im laufe der 60er Jahre von Marshall Nirenberg entschlüsselt.
Das Buch handelt nun weiter von einem Kongress 1993 in Dublin mit dem Titel: „What Is Life: The Next 50 Years“ der Erwin Schrödinger würdigte, aber mit den meisten seiner Erkenntnisse abrechnete.
Als nächstes wird die Wichtigkeit von ATP für Lebensprozesse verdeutlicht und als wesentliches Merkmal von Leben der Metabolismus herausgearbeitet.
Dann geht es um die Ursprünge des Lebens. Die Theorie, die hier am plausibelsten erscheint ist jene von Freeman Dyson, die einen doppelten Ursprung von Metabolismus und Reproduktion postuliert.
Im nächsten Kapitel wird der Stand der Evolutionstheorie skizziert, indem Theodosius Dobzhanskys Aussage: „Nothing in biology makes sense except in the light of evolution“ als falsch hingestellt wird.
Dann spannt sich der Bogen zurück zu den Protozellen-Forschern und es werden deren letzte Fortschritte aufsummiert. Es wird jedoch klar gestellt, dass es noch nicht gelungen ist eine künstliche Zelle zu synthetisieren, obwohl schon interessante Entwicklungen in diese Richtung gemacht worden sind.
Am Ende wird die Frage „Was ist Leben?“ damit beantwortet, dass es sich bei Leben um einen in einem Körper enthaltenen Metabolismus (embodied metabolism) handelt.

Lieblingszitat: Carl Sagan wrote that „despite the enormous fund of information that [biologists] have provided, it is a remarkable fact that no general agreement exists on what it is that is being studied. There is no generally accepted definition of life.“ p.156

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